Extremsportler Michael Strasser ist täglich mehr als 18 Stunden am Rad und kämpft gegen Wind, Straßenverhältnisse und Hitze tapfer an.
WIEN/NIEDERÖSTERREICH/BURGENLAND/AFRIKA. Im Vorfeld des Projekts „Cairo2Cape“ war man sich bewusst, dass das Vorhaben, den Weltrekord zu brechen, nicht leicht werden würde. Nach den ersten Tagen voll im Renngeschehen schlug sich Michael Strasser tapfer auf den Straßen von Ägypten und Sudan. „Gefühlte hundert Bodenwellen, die ein schnelles Weiterkommen unmöglich machten und Straßen, die in Österreich noch keine wären, machten die Sache nicht einfacher“, schildert Strasser direkt aus dem Sudan. Starker Gegenwind und Müdigkeit sind ebenfalls ein täglicher Wegbegleiter. Bereits nach sieben Tagen (Stand: 5. Februar 2016 20 Uhr) im Renngeschehen, legte er beachtliche 2.367 Kilometer zurück. Täglich werden mehr als 16 Stunden am Rad zurückgelegt. Um diese enormen Strapazen meistern zu können, müssen mindestens 15.000 Kalorien an Essen eingenommen werden. Viel Kraft bringt ihm Reis mit Ketchup und Salz.
Aufgrund seiner guten Form liegt er zwei Tage vor dem aktuellen Weltrekord, was eine riesige Sensation darstellt. „Ich fühle mich richtig gut dank meinem Betreuerteam, sie leisten sehr gute Arbeit“, verrät Strasser. Mut zusprechen und motivierende Worte spenden sind genauso wichtig wie tägliches Kochen, Massieren und mit dem Auto fahren.
Assuan-Stausee mit der Fähre bezwungen
Schlechte Nachrichten gibt es bei der Bezwingung des Assuan-Stausees mit reiner Muskelkraft. Da der gesamte See militärisches Speergebiet ist, musste Strasser trotz Verhandlungen vor Ort mit der Fähre mitfahren. „Die Sicherheit geht vor. Das Militär erlaubte mir keine Experimente, weil die Krokodile und Hippos im See keine Scheu vor Menschen haben“, erzählt er und ergänzt, „der Projekterfolg sollte deswegen nicht geschmälert werden, ich benützte bis jetzt noch kein einziges Mal das Begleitauto zum Fahren.“ Außerdem fuhren die vorigen Weltrekordbezwinger ebenfalls mit der Fähre über den Stausee.
Derzeit befindet sich Strasser im Sudan in Richtung Äthiopien. Die Grenze kann erst am Montag passiert werden, da der Grenzübergang nicht am Wochenende offen hat. In Äthiopien wird meist nur das Mountainbike im Einsatz sein, da viele Gebirgswege mit schlechter Straßenbeschaffung auf den Extremsportler warten.
Völkerverbindung
Die Menschen in Ägypten und im Sudan reagierten bis jetzt durchwegs positiv auf die Weltrekordjagd des Österreichers. „Die Einheimischen schätzen uns Österreicher. Oft hörten wir «Nemsa (Arabisch für Österreicher, Anm.) -people are good people» vom Straßenrand jubeln“, freut sich Strasser über die positiven Rückmeldungen vor Ort. Auch zuhause in Österreich gibt es jede Menge großen Zuspruch via soziale Medien.